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Hafen Antwerpen-Brügge : Leichtes Wachstum im ersten Quartal

15.07.2022

Der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 147,2 Millionen Tonnen.

Das entspreche einer Steigerung von 1,3 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vorigen Jahres, meldete der Hafen Antwerpen-Brügge in einer Pressemitteilung. In Anbetracht des aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes bestätigt dieses leichte Wachstum trotz eines Rückgangs im Containersegment aufgrund der anhaltenden globalen Überlastungsprobleme die gestärkte Position als einheitlicher Hafen.

 

Antwerpen-Brügge wird Stiftungsmitglied bei H2Global

Der im April 2022 offiziell fusionierte Port of Antwerp-Bruges sieht sich in einer Schlüsselrolle für die Produktion, den Vertrieb und die Nutzung von grünem Wasserstoff. Mit Unterstützung der flämischen Regierung ist der Hafenbetrieb nun Mitglied der deutschen Stiftung H2Global. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, grünen Wasserstoff als Energiesubstitut in Europa salonfähig zu machen – und so die Energiewende und Unabhängigkeit von russischem Gas voranzutreiben. Der flämische Minister Jo Brouns (CD&V): „Flandern wird neben der lokalen Produktion, auch den Import von nachhaltigem Wasserstoff brauchen.“

 Containersegment unter konstantem Druck

Der Containerumschlag geht um 9,8 % in Tonnen und um 6,3 % in TEU zurück, verglichen mit einem starken ersten Halbjahr 2021. Angesichts der weltweit gestörten Containerlinienschifffahrt, der Verspätungen und des hohen Aufkommens an Importfracht steht der Containerhandel weiterhin vor operativen Herausforderungen. Darüber hinaus ging der Umschlag von Containern mit Bezug zu Russland aufgrund des Konflikts in der Ukraine um 39 % zurück.

Stückgut steigt in der ersten Jahreshälfte erheblich um 21,8 % im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2021, und verzeichnet das höchste Umschlagvolumen seit 2011. Der Hauptgrund dafür ist der gestiegene Import von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe innerhalb dieses Segments. Die durch die Sanktionen verbotenen Stahlimporte aus Russland werden durch Importe aus anderen Ländern ersetzt. Auch die anderen Produktgruppen wie Holz, Plattenmaterial und Obst verzeichneten ein Wachstum.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr verzeichnete einen Anstieg um 9 %, das meldete der Hafen Antwerpen-Brügge in einer Pressemitteilung. Ein deutliches Wachstum ist im Verkehr mit dem Vereinigten Königreich und Irland zu verzeichnen: mit 3,8 Mio. Tonnen bzw. 0,6 Mio. Tonnen ein Zuwachs von 6,8 % bzw. 47 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Die Zahl der Neu- und Gebrauchtwagen verzeichnet einen leichten Zuwachs von 2,5 % bzw. 1,7 %, während die Zahl der Lastkraftwagen um 19 % zurückgeht.

 

Das Segment Trockenmassengut stieg um 17,9 %. Die Düngemittel verzeichneten nach einem starken Jahr 2021 einen Umschlagverlust (-15,4 %), der vor allem auf die gegen Russland verhängten Sanktionen zurückzuführen ist. Auch beim Umschlag von Sand, Kies, Nichteisenerzen und Metallschrott wurden nach sechs Monaten Verluste verzeichnet. Während im Jahr 2021 nur 933.000 Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, beträgt der Umschlag nach sechs Monaten im Jahr 2022 bereits 1,56 Millionen Tonnen, was auf den starken Anstieg der Gaspreise und die reduzierten Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen ist.

Im Segment der flüssigen Massengüter (+16,3) ist ein deutliches Wachstum bei Benzin, Naphtha und Energiegasen zu verzeichnen. Obwohl der Umschlag von Diesel und Heizöl seit 2019 stetig zurückgeht, steigt er in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 10,4 %. Auch der Umschlag von anderen Erdölderivaten und Chemikalien nahm um 9,9 % bzw. 12,3 % zu. Mit einem Umschlag von 8,4 Millionen Tonnen ist der wichtigste Zuwachs bei LNG (+55,3 %) zu verzeichnen, denn neben der Umschlagfunktion des LNG-Terminals sind die europäischen Länder nun auch damit beschäftigt, die Gasvorräte im Vorfeld des nächsten Winters aufzufüllen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 hat Zeebrugge 53 Kreuzfahrtschiffe empfangen, wobei April und Mai mit jeweils 15 Schiffen die Spitzenmonate waren. Die durchschnittliche Passagierkapazität liegt jetzt bei etwa 65 % und ist deutlich im Steigen begriffen. Es wird erwartet, dass die weltweite Kreuzfahrtflotte bis Mitte 2022 wieder voll einsatzfähig sein wird.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: „In Anbetracht des derzeitigen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes ist dieser leichte Zuwachs definitiv ein Ansporn. Diese Zahlen bestätigen, dass wir als gemeinsamer Hafen stärker sind. Der Kontext stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, insbesondere im Containersegment. Dank des Zusammenschlusses können wir nun als einheitlicher Hafen zwei komplementäre Plattformen anbieten, was unsere Position in der internationalen Logistikkette und als eines der wichtigsten Eingangstore nach Europa deutlich stärkt.“

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