Umwelt und Recycling

Fost Plus erhöht Preise ab 2023

28.04.2022

Unternehmen, die verpackte Produkte auf den Markt bringen, müssen ab dem 1. Januar 2023 die Abfallkosten für ihre Verpackungen tragen.

Das meldet die belgische Recycling-Organisation Fost Plus. Dabei handele es sich um eine Erweiterung der auf europäischer Ebene eingeführten erweiterten Herstellerverantwortung, die die derzeitigen Verpflichtungen zu Fost Plus ergänzt.

Prinzip der erweiterten Herstellerverantwortung

Die Verpackungsverantwortlichen müssen eine Reihe von rechtlichen Verpflichtungen erfüllen. So bleiben sie beispielsweise für den gesamten Lebenszyklus der von ihnen in Verkehr gebrachten Verpackungen verantwortlich, einschließlich deren Recycling. Dies ist das Prinzip der erweiterten Herstellerverantwortung (UPV). Mit der Mitgliedschaft bei Fost Plus schließen sie sich einem kollektiven System an, das speziell zu diesem Zweck eingerichtet wurde.

Hersteller tragen Kosten für Trennung und Sortierung

Konkret zahlen die Hersteller die Kosten für die getrennte Sammlung, Sortierung und Verwertung ihrer (Haushalts-)Verpackungen. Diese Kosten werden über den Grünen Punkt erhoben, der auf der Grundlage der Art des Verpackungsmaterials und der Menge, die sie auf den Markt bringen, einerseits und der Kosten und des möglichen Nutzens dieses Materials in der gesamten Recyclingkette andererseits berechnet wird.

Neue Tarife im Juli 2022 erwartet

Die Höhe dieser Kosten und die Art und Weise, wie die belgische Regierung sie erheben wird, stehen noch nicht fest. Erste Schätzungen gehen von 200 bis 400 Millionen Euro pro Jahr aus. Es ist daher klar, dass die finanziellen Auswirkungen für die Mitglieder von Fost Plus erheblich sein werden.

Fost Plus teilt die Tarife des Grünen Punkts für das folgende Jahr im Juli 2022 mit. Die Schwesterorganisation Valipac setzt die Verpflichtungen für gewerbliche Verpackungen um.

Ehrgeizige Ziele

Die europäische Richtlinie über Einwegkunststoffe sieht vor, dass die Hersteller bestimmter Verpackungen ab 2023 auch für die mit ihren Produkten verbundenen Abfallkosten aufkommen müssen, wenn diese in Abfällen gefunden werden. Konkret bedeutet dies, dass (ein Teil) der Kosten, die mit der Reinigung, der Aufbereitung und der Sensibilisierung für Abfälle verbunden sind, der Industrie in Rechnung gestellt werden.

Belgien geht über europäische Vorgaben hinaus

Diese Ausweitung der erweiterten Herstellerverantwortung gilt sowohl für den Verpackungssektor als auch für andere Sektoren, deren Produkte in Abfällen zu finden sind. Denken Sie an Zigarettenstummel, Luftballons oder Feuchttücher. Die Regionen haben bereits beschlossen, diese Verpflichtung auf alle Produkte auszuweiten, die in Abfällen gefunden werden. Belgien geht damit über die europäischen Vorgaben hinaus und dehnt die Linie auf Kaugummi aus, der laut Abfallanalysen ebenfalls in erheblichem Maße im Abfall enthalten ist.

Erhebliche finanzielle Auswirkungen

Der Arbeitsrahmen wird derzeit von den Regionen ausgehandelt, die ein neues interregionales Kooperationsabkommen schließen wollen. Wir erwarten eine Einladung der Regionen, dies zu diskutieren und zu einer korrekten Rechtsgrundlage für die Erfüllung dieser zusätzlichen Verantwortung und einer fairen, objektiv begründeten Abrechnung der Kosten des Litterings zu kommen.

Ansprechpartner

Matthias Popp

Bereichsleiter

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