Umwelt und Recycling

Belgien: Grüne Punkt Tarife 2023 bleiben stabil

29.07.2022

Entgegen den Erwartungen vom April 2022, meldete das Entsorgungssystem Fost Plus nun, dass es seine Tarife 2023 stabil halten kann.

Der starke Anstieg des Wertes verschiedener Materialien auf dem Recyclingmarkt führe zu höheren Einnahmen aus dem Verkauf der Materialien, das meldete der Entsorgungsdienstleister Fost Plus. Dies gleiche die stark gestiegenen Energiepreise und Erfassungs-, Transport- und Verarbeitungskosten wieder aus. Dadurch sie es möglich, die Gesamtkosten, die den Mitgliedern im Jahr 2023 über den Grünen Punkt in Rechnung gestellt werden, im Vergleich zu 2022 mehr oder weniger stabil zu halten.

Mehr Verpackungen im neuen Blauen Sack gesammelt

In den letzten Jahren hat Fost Plus intensiv am Kreislauf der Haushaltsverpackungen gearbeitet, das meldete uns das duale System. Der Partner von AHK debelux habe Ende letzten Jahres Fost Plus einen Meilenstein erreicht: Alle Belgier verwenden jetzt den Neuen Blauen Sack, was bedeute, dass mehr Verpackungen als je zuvor gesammelt und recycelt werden. Vier der fünf neuen Sortierzentren seien inzwischen voll ausgelastet, fünf weitere Kunststoffrecyclinganlagen nehmen Gestalt an.

Das gesamte System laufe allmählich unter Normalgeschwindigkeit und gebe eine bessere Vorstellung von den effektiven Kosten für das Sammeln, Sortieren und Recyceln der verschiedenen neuen Materialien, die aus dem Neuen Blauen Sack kommen.

Das Entsorgungssystem meldet weiter, dass die Tarife des Grünen Punkts ständig an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und die tatsächlichen Kosten der einzelnen Materialien so weit wie möglich widerspiegeln. Die Tarife seien aber auch von externen, makroökonomischen Faktoren abhängig.

2025: nur noch recyclebare Verpackungen

Die Differenzierung zwischen den verschiedenen Grüner-Punkt-Sätzen gebe Ihrem Unternehmen einen finanziellen Anreiz, in nachhaltigere und besser recycelbare Verpackungen zu investieren. Es lohne sich daher, in ein recyclingfreundliches Verpackungsdesign zu investieren, um das Ziel bis 2025 nur noch Verpackungen auf den Markt zu bringen, für die es eine Recyclinglösung gibt, zu erreichen. Auf der Grundlage der bestehenden Sortier- und Recyclingprozesse habe Fost Plus eine Reihe von Empfehlungen entwickelt, die Ihnen dabei helfen sollen.

Unterkategorien für bestimmte Verpackungen ab 2023

So können beispielsweise ab dem 1. Januar 2023 Flaschen aus undurchsichtigem PET getrennt sortiert und recycelt werden, was bedeutet, dass sie ab 2023 zu den recycelbaren Fraktionen gehören werden. Außerdem wird es immer wichtiger, die genaue Zusammensetzung aller Verpackungen besser zu verstehen.

Aus diesem Grund werden die Kategorien 014 (andere Verpackungen - Kunststoffe) und 016 (Holz, Kork und Textilien) ab 2023 weiter in Unterkategorien unterteilt. Diese Aufschlüsselung ist für die Meldung 2023 noch fakultativ, wird aber für die Meldung 2024 obligatorisch.

Dennoch könne es sich lohnen, dies für Ihre Erklärung 2023 zu tun, damit Fost Plus Ihre Vorschüsse bereits auf der Grundlage dieser neuen Unterkategorien berechnen kann.

Auf diese Weise sei sichergestellt, dass alle Mitglieder im System einen korrekten und fairen Beitrag leisten, der den tatsächlichen Kosten und Einnahmen für jedes Material entspreche. Darüber hinaus ermutigen die Tarife die Mitglieder, auf Nachhaltigkeit zu setzen und möglichst viele recycelbare Materialien zu verwenden.

Was bedeuten die neuen Tarife für Ihr Unternehmen?

Unter diesem Link finden Sie eine Übersicht über die Tarife für 2023 pro Material. Mit dieser Tarifliste können Sie bereits die Auswirkungen auf Ihre Verpackungen abschätzen. Die Tarifsätze für die vereinfachten Anmeldeverfahren werden im September auf der Fost Plus Website veröffentlicht.

Das seien die Sätze, die für Verpackungen gelten, die 2023 auf den Markt kommen - und die Sie daher erst Anfang 2024 anmelden werden. Diese Vorschau gibt Ihnen Zeit, um Kosten zu planen und gegebenenfalls das Verpackungsdesign anzupassen.

Achtung Abfallgebühr

Gemäß der europäischen Richtlinie über Einwegkunststoffe sind die Hersteller ab Januar 2023 gesetzlich verpflichtet, die Kosten für die Beseitigung von Verpackungen zu übernehmen, die im Abfall und in den öffentlichen Mülleimern landen.

Die drei belgischen Regionen verhandeln derzeit über die Umsetzung dieser Richtlinie in eine neue interregionale Kooperationsvereinbarung (ISA), so Fost Plus Wir werden Sie in den kommenden Monaten über die Entwicklungen in diesem Dossier und deren Auswirkungen auf Ihr Unternehmen auf dem Laufenden halten.

Ausnahmeregel für störende Verpackung

Die Interregionale Verpackungskommission (IVC) hat für 2020 eine Ausnahmeregelung für die neue Kategorie der störenden Verpackungen, die den Sortier- und Verwertungsprozess erheblich beeinträchtigen, gewährt. Unternehmen, die diese Art von Verpackungen auf den Markt brachten, waren zwei Jahre lang vom höchsten Tarifsatz befreit, wenn sie ausreichende Anstrengungen unternahmen, um sie aus ihrem Sortiment zu entfernen. Der IVC werde sich im Herbst zu einer möglichen Verlängerung dieser Ausnahmeregelung äußern, so Fost Plus. Aller Einschätzung nach, hänge dies dann von der effektiven Umsetzung der Pläne für den Ersatz störender Verpackungen durch wiederverwertbare Alternativen ab.

Ansprechpartner

Matthias Popp

Bereichsleiter

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