Luxemburg

Luxemburg will Gasverbrauch um 15 Prozent verringern

22.08.2022

Um die Sicherheit der Energieversorgung des Großherzogtums Luxemburg zu erhöhen, ergreift die Regierung Maßnahmen.

Das Ministerium für Energie und Raumordnung in Luxemburg hat gemeinsam mit den betroffenen Ministerien erste Maßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen, um die Sicherheit der Energieversorgung des Großherzogtums Luxemburg zu erhöhen.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, in den kommenden Monaten Energie zu sparen, um sich auf mögliche Störungen der Gasversorgung aus Russland vorzubereiten. Das meldet das Energieministerium in einer Pressemitteilung. Die Maßnahmen betreffen die gesamte Gesellschaft: den Staat, die Gemeinden, die Bürger und die Unternehmen.

Energieminister Claude Turmes sagte in einem Interview mit der Tageszeitung L’Essentiel am 5. August 2022: „Was wir tun können, ist, die Installation vor dem Winter zu überprüfen und die Verschwendung von Temperatur und Warmwasserverbrauch zu reduzieren, da dies der zweitgrößte Gasverbraucher im Gebäudebereich in Luxemburg ist.“

Auf der außerordentlichen Tagung des EU-Energieministerrats erzielten die Mitgliedstaaten eine politische Einigung über eine - in einer ersten Phase freiwillige - Senkung der Erdgasnachfrage um 15% zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. März 2023. Die Regierung schließt sich diesen Reduktionsbemühungen an und ruft alle Akteure zu sofortiger Wachsamkeit und Solidarität auf.

Turmes gegenüber L’Essentiel: „In Bezug auf den Stromverbrauch gibt es zum Beispiel ein großes Einsparpotenzial in Rechenzentren. Sie bei 22 oder 23 Grad statt bei 18 Grad zu betreiben, würde viel mehr ins Gewicht fallen als alle Fußballspiele am Abend.“

1. Staat: Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs

Um den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden zu senken, arbeitet das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Energie und Raumplanung an klaren Anweisungen für eine energieeffizientere Verwaltung von öffentlichen Gebäuden. Zu diesem Zweck wird eine Rundverfügung an alle Ministerien verschickt, heisst es in der Pressemitteilung.

2. Gemeinden: Schlüsselakteure bei der Senkung des Energieverbrauchs

Die Gemeinden, die alle am Klimapakt beteiligt sind, unternehmen bereits Anstrengungen und sind aktiv in der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Energieeffizienz, was zu einer Senkung ihres Energieverbrauchs und damit ihrer Energiekosten führe.

Um sie zu ermutigen, diese Energiesparbemühungen zu verstärken, versendet das Innenministerium zusammen mit dem Ministerium für Energie und Raumordnung ein Rundschreiben an die Gemeinden mit dem Titel „Wachsamkeit beim Energieverbrauch – Energieeinsparungen“, in dem konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung im Rahmen der verschiedenen Gemeindeaktivitäten vorgeschlagen werden.

Darüber hinaus werde gemeinsam mit der Klima-Agentur am 8. September ein Seminar in Form eines Webinars organisiert, in dem weitere Einzelheiten über die nationale Kampagne, die der Gemeinde zur Verfügung gestellten Dokumente und die umzusetzenden Maßnahmen vermittelt werden.

3. Unternehmen: Enger Austausch mit der Regierung im Gange

Das Ministerium für Energie und Raumordnung und das Wirtschaftsministerium seien sich ihrer wichtigen Rolle bei der Senkung des nationalen Energieverbrauchs, aber auch der Einschränkungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, bewusst und stehen daher in engem und regelmäßigem Kontakt mit der UEL, der FEDIL und den Berufskammern, um Potenziale für die Senkung des Energieverbrauchs zu ermitteln und eine Strategie zur Sensibilisierung ihrer Mitglieder zu entwickeln.

Turmes: „Wir haben Gespräche mit der UEL und der Fedil geführt, um herauszufinden, was wir bei den Großverbrauchern Guardian, Arcelor, DuPont oder Goodyear tun können. Sie sind sehr proaktiv und man findet große Mengen an Gaseinsparungen. Arcelor zum Beispiel wird in Luxemburg in der Lage sein, seinen Gasverbrauch im nächsten Winter um 15% zu senken. Wiederverkäufer wie Enovos und SudEnergie werden ebenfalls alle Anreize für die Bürger beschleunigen.“ (L’Essentiel, 5. August 2022)

4. Bürger: Start einer nationalen Kampagne im September

Um schneller unabhängig von Energieimporten zu werden, werden auch die Bürger aufgefordert, sich an den Reduktionsbemühungen zu beteiligen. Im September werde die Regierung eine umfassende nationale Informations- und Sensibilisierungskampagne starten, die die gesamte Gesellschaft zum Energiesparen anregen soll, meldet das Energieministerium. Darüber hinaus werde die Regierung ihre Bemühungen um den Ausbau erneuerbarer Energien verstärken.

Weitere Informationen über die nationale Kampagne werden im September bekannt gegeben.

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